Rasenroboter für das Stadion
Beste Rasenqualität, optimale Schnitthöhe, ungestörter Trainingsbetrieb und weniger Arbeit für den Bauhof – das sind die Erwartungen der Gemeinde Neuhausen und des Sportvereins an die zwei neuen Rasenroboter, die vor wenigen Tagen ihren Dienst im Stadion aufgenommen haben.
Etwa 30 000 Euro haben Anschaffung und Installation der vollautomatischen „Big Mows“ gekostet. Eine Spende der Firma Balluff aus Neuhausen hat der Gemeinde die Investition erleichtert. Die Wartung übernimmt die Firma Dietrich aus Berkheim, die das Projekt gemeinsam mit dem Bauhof verwirklicht hat.
Etwa zehn Stunden täglich kurven die Rasenroboter in Etappen im Stadion und auf dem Trainingsplatz herum. Ihr Kurs ist zufällig, Sensoren registrieren aber, ob der Rasen schon auf 30 Millimeter geschnitten worden ist. 3,5 Stundenkilometer schnell sind sie maximal und so programmiert, dass sie den Trainings- und Spielbetrieb nicht stören. Bei Bedarf können die GPS-gesteuerten Mäher auch nachts aktiv werden. Das gefällt vor allem dem Fußballverein Neuhausen. Der stellvertretende Vorsitzende Markus Herzog erklärt: „Wir haben allein 15 Jugendmannschaften und nach der WM im Sommer vielleicht sogar 17. Wenn der Rasen wegen Pflegemaßnahmen nicht gesperrt werden muss, ist das für uns Gold wert.“
Strom tanken die Rasenroboter automatisch an ihren Ladestationen nach. Sie sind sehr leise und können bei jedem Wetter mähen. Grasschnitt fällt keiner an, weil der Rasen immer kurz gehalten wird. Allerdings dürfen keine Gegenstände auf dem Rasen liegen bleiben. Bürgermeister Ingo Hacker: „Sie erleichtern unseren Bauhofmitarbeitern die Arbeit sehr. Es wird keine Stelle abgebaut, aber der Einsatz der Rasenroboter erlaubt es uns, erfahrene Mitarbeiter in anderen Bereichen einzusetzen.“ Bisher war in der Wachstumsperiode jede Woche ein Bauhofmitarbeiter mit dem Aufsitzmäher im Stadion. 120 Stunden reine Mähzeit plus 50 Stunden Schnittgut entsorgen und vertikutieren, das kostet rund 20 000 Euro im Jahr. Die Roboter amortisieren sich also relativ schnell. Düngen und beregnen müssen die Bauhofleute zwar immer noch, aber der Rasen muss seltener gestriegelt werden.
Ein ausgeklügeltes System soll die Geräte gegen Diebstahl sichern. Der Big Mow ist in Deutschland auf 80 Sportplätzen installiert, Tendenz steigend. Frank Hemmerich, Chef des Generalimporteurs Kommtek: „Wir haben jetzt acht Jahre Erfahrung und in jedem Fall ist die Qualität des Rasens besser geworden.“ Durch das regelmäßige Kappen der Spitzen soll sich das Gras besser vernetzen und mehr Grätschen oder Stopps der Kicker vertragen. Balluff-Geschäftsführer Florian Hermle sagte: „Dass Neuhausen einen solchen vollautomatischen Rasenroboter installiert, zeigt die Modernität der Kommune. Als Spezialist für industrielle Automatisierung haben wir diese Anschaffung gerne unterstützt.“ In der Firmenzentrale habe man beste Erfahrungen mit zwei kleinen Rasenrobotern gesammel.